THERAPIEN
Antihormontherapie mit Somatostatinanaloga
Viele verschiedene Hormone steuern wichtige Vorgänge im Körper, etwa den Blutzuckerspiegel, die Fortpflanzung oder das Wachstum. Auch manche Tumoren wachsen unter dem Einfluss von Hormonen. Diese Abhängigkeit der Krebszellen ist der Ansatzpunkt der (Anti)-Hormontherapie: Körpereigene Hormone werden ausgeschaltet, um die Ausbreitung eines Tumors zu hemmen und Tumorfolgen zu lindern. Einige seltenere Tumoren produzieren ihrerseits Hormone. Um die zum Teil erheblichen Nebenwirkungen aufzufangen, ist ebenfalls eine antihormonelle Behandlung notwendig.
Neuroendokrine Tumoren: Antihormontherapie mit Somatostatinanaloga
Bei Patienten mit weit fortgeschrittenen endokrinen Tumoren im Magen-Darmtrakt werden sogenannte Somatostatinanaloga eingesetzt. Sie bremsen die Hormonausschüttung der neuroendokrinen Tumoren, und verbessern daher die Lebensqualität Betroffener eher, anstatt sie einzuschränken. Somatostatinanaloga ähneln dem natürlichen Somatotstatin, einem Hormon, das im Gehirn, in der Bauchspeicheldrüse und in anderen Zellen des Magen-Darmtrakts gebildet wird. Somatostatin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Verdauungshormonen, dazu zählt beispielsweise Insulin. Die Behandlung mit den Medikamenten stoppt nicht nur die Hormonwirkung, sondern kann auch das Tumorwachstum bremsen
Nebenwirkungen:
Die zur Antihormontherapie eingesetzten Mittel haben meist vergleichsweise wenige Nebenwirkungen, weniger als zum Beispiel eine Chemotherapie. Und sie richten sich nicht gegen gesundes Gewebe. Das heißt jedoch nicht, dass die Behandlung völlig frei von Nebenwirkungen oder Risiken wäre. Berücksichtigen muss man zudem die meist lange Behandlungsdauer: Langfristig können auch kleinere Belastungen doch die Lebensqualität stark einschränken.
Neue Therapieoptionen (Studien): Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie
Die Behandlungsergebnisse dieser Form der Therapie aus verschiedenen europäischen Zentren (München, Rotterdam, Basel, Mailand, Bad Berka) zeigen eine hohe Tumoransprechrate (Ansprechraten bis 40 %) und insbesondere einen deutlich positiven Effekt auf die klinische Symptomatik und das Überleben.
Erstes Fazit
"Ein derart langes progressionsfreies Überleben wurde bei dieser Erkrankungsform noch nie erreicht"
Weitere Infos: Radiopepid-Therapie
Neue Therapieoptionen (Studien): Everolimus
Von der neuen, zielgerichteten Therapie profitieren vor allem Patienten mit fortgeschrittenen, nicht mehr operativ zu entfernenden NET, bei welchen lediglich eine Behandlung mit dem wachstumhemmenden Hormon Somatostatin zugelassen ist.
Die Substanz Everolimus blockiert eine zentrale Schaltstelle in der Tumorzelle, die für Zellteilung und Zellwachstum zuständig ist.
Die progressionsfreie Überlebensdauer wird verdreifacht (11 Monate statt 3,9 Monate)
Behandlung noch nicht zugelassen.
Preis: 1 Packung (90 Tabletten) 14051,64 €
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